(Rüdiger Cordes,
17.5.2000) 
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Boscheinspritzungen
Geschichte
1898
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erste Produktion von Stempelpumpen
für Benzineinspritzungen in der Gasmotorenfabrik
Deutz
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Danach Verdrängung durch den
Vergaser
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1912
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erste
Bosch-Benzineinspritzungen
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1937
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erster Flugzeugmotor mit
Bosch-Einspritzung (1200 PS) geht in Serie
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1951
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erste Bosch-Direkteinspritzung in einen
Serienkleinwagen
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einige Jahre später auch in den
Mercedes SL 300
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Weiterentwicklung von mechanischen
Einspritzpumpen
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1967
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erste elektronische Einspritzung:
D-Jetronic (Saugrohrdruck-gesteuert)
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1973
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Luftmengenmessende Einspritzungen:
L-Jetronic (elektronisch) und K-Jetronic
(mechanisch-hydraulisch) gesteuert
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1979
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Motronic verarbeitet digital viele
Motorfunktionen (L-Jetronic erweitert um elektronische
Kennfeldzündung, erster Mikroprozessor)
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1982
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KE-Jetronic (K-Jetronic erweitert um
elektronischen Regelkreis und Lambdasonde)
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1987
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Mono-Jetronic (kostengünstige
Zentraleinspritzung)
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1967 bis Ende 1997
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64 Mio Einspritzungen gefertigt. In 1997
4,2 Mio, davon 1 Mio Zentraleinspritzungen
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Grundlagen
Das chemische (=stöchiometrische) Massenverhältnis
benötigte Luftmenge zu zu verbrennender Benzinmenge ist 14,7:1.
Das heißt in 14,7 kg (10 000 Liter) Luft ist exakt soviel
Sauerstoff enthalten wie für eine 100%ige Verbrennung eines
Liters Benzin benötigt wird. Dieses theoretische Verhältnis
ist in der Praxis allerdings nicht immer das beste
Verhältnis.
Um nicht mit dem Verhältnis 14,7:1 rechnen zu müssen, ist
dafür das Luftverhältnis l (Lambda) eingeführt worden.
l = zugeführte Luftmasse/Luftbedarf für
stöchiometrische Verbrennung
l = 1: Die zugeführte entspricht der theoretisch notwendigen
Luftmasse
l < 1: Luftmangel oder fettes Gemisch mit einer erhöhten
Leistung im Bereich 0,85 bis 0,95
l > 1: Luftüberschuß oder mageres Gemisch mit
verringertem Kraftstoffverbrauch und verringerter Leistung
l > 1,3: Das Gemisch wird zündunwillig, Verbrennungsaussetzer
treten auf, schlechte Laufruhe.
Maximale Leistung bei l= 0,85 bis 0,95, bester Leerlauf bei l=1,
geringster Kraftstoffverbrauch bei l=1,1 bis 1,2
In der Praxis werden l-Werte von 0,9 bis 1,1 verwendet. Bei der
Verwendung eines Dreiwegekatalysators liefert die exakte Einhaltung
von l=1 die besten Abgaswerte.
Kaltstartphase
Bei kaltem Motor sind auch Ansaugrohrwandungen und das Benzin und die
Luft kalt. Dies führt zu Niederschlag des Benzins an den
Wandungen. Das Gemisch magert ab. Dies wird durch Anreicherung mit
Kaltstartventil oder über die Regelung der normalen
Einspritzdüsen kompensiert.
Sicherheitsfunktion
Ein Schalter imLuftmengenmesser erkennt, wenn der Motor
stehengeblieben ist (kein Luftstrom) und dadurch wird die
Stromversorgung der Benzinpumpe unterbrochen.
Merkmale der verschiedenen Einspritzsysteme
Merkmale
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L-Jetronic
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LE-Jetronic
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LU-Jetronic
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L2-Jetronic
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L3-Jetronic
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LH-Jetronic
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Motronic
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Mono-Jetronic
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Einführung
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Produktionsende
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Kennung
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verbaut in
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20XE, 20LET
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16
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Mehrpunkteinspritzung
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x
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x
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x
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Lambdasonde
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möglich
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möglich
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möglich
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möglich
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möglich
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Luftmengenmesser
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x
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x
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x
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Luftmassenmesser
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x, mit Hitzdraht oder
Heißfilm
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Last-Drehzahl-Kennfeld für
Lambdasollwert
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x
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x
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Digitale Schaltung mit Schubabschaltung
und Drehzahlbegrenzung
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x
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x
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x
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Kennfeldzündung
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Notlaufprogramm
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x
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externe Komponenten
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entweder Vorwiderstände oder
geregelte Endstufe für Einspritzventile
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ein Relais
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Vorteile
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in Luftmengenmesser integriertes
Aluminium- Steuergerät (sonst Zinkdruckguß)->
kleiner Kabelbaum und Platzbedarf
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Wenn Kaltstartventil
vorhanden ist, dann kommt zu dem Temperaturfühler für die
Wassertemperatur ein Thermozeitschalter für das
Kaltstartventil.